Installation von Arch Linux

Dez. 28, 2012·
Julio Batista Silva
Julio Batista Silva
· 13 Min Lesezeit

Im Juli 2012 wurde ein neues Arch‑Linux‑Image (201207) veröffentlicht und ich habe am selben Tag beschlossen, mein System neu zu installieren. Während des gesamten Prozesses fiel mir auf, dass es etliche Änderungen sowohl bei der Installation als auch in der Funktionsweise der Distribution gab:

  • Es gibt kein Core‑ISO mehr und keine getrennten x86/x64‑Images; die einzige Download‑Variante ist die „netinstall dual“.
  • Das Arch Linux Installation Framework (AIF) wird nicht mehr verwendet.
  • Die Migration von SysVinit zu systemd (unter Nutzung von initscripts) hat begonnen.

Als das erste Image ohne AIF herauskam, gab es praktisch keine Dokumentation zur Installation, und ich musste einiges ausprobieren, um es selbst hinzubekommen. Als es endlich geklappt hat, begann ich diesen Leitfaden zu schreiben; kurz darauf bin ich verreist (FISL13!) und habe unterbrochen.

In der kleinen Jahresendpause habe ich die Platte neu partitioniert, Arch auf meinem Notebook frisch installiert und den Installationsprozess hier zu Ende dokumentiert.

Ich benutze „reines“ systemd, ohne rc.conf, und erkläre auch die Plattenverschlüsselung mit „LVM on LUKS + dm-crypt“.

Hinweis: Wie im About erklärt, schreibe ich vor allem für mich selbst und erläutere Themen, die mich interessieren und zu meiner Hardware (Acer Aspire) passen. Bitte folge diesem „Tutorial“ nicht blind – manches kann sich bei dir unterscheiden.

Boot‑Medium

CDs zum Installieren brenne ich seit langem nicht mehr. Normalerweise nutze ich einen USB‑Stick als Installationsmedium, zumal mein neues Notebook kein optisches Laufwerk mehr hat.

Um den Stick bootfähig zu machen, lade die ISO und schreibe sie mit dd:

sudo dd if=archlinux.iso of=/dev/sdb

Das funktioniert auf den meisten Rechnern. Auf meinem Notebook erkannte das BIOS den so beschriebenen Stick jedoch nicht – der Bootbildschirm fror ein, bis ich den Stick abzog.

Durch Ausprobieren fand ich zwei Lösungen:

  • Lösung 1

    Mit unetbootin den Inhalt der ISO kopieren, syslinux als Bootloader installieren und anschließend das Partitions‑Label ändern:

    julio@acer ~> sudo mlabel -i
    /dev/sdb1 ::ARCH_201212
    
  • Lösung 2

    Dateien aus der ISO auf den Stick kopieren und syslinux manuell installieren:

    sudo fdisk /dev/sdb
    sudo mkfs.vfat -n ARCH_201212 /dev/sdb1
    sudo mount /dev/sdb1 /media/pendrive
    sudo mount archlinux-2012.12.01-dual.iso /media/arch
    sudo cp -r /media/arch/* /media/pendrive/
    sudo syslinux -s /dev/sdb1
    cd /media/pendrive; sudo cp isolinux/isolinux.cfg syslinux.cfg
    

Installation

Im BIOS den Bootmanager öffnen und vom USB‑Stick starten:

  1. IDE 0: TOSHIBA MK5055GSX (die Festplatte)
  2. USB HDD: SanDisk (der Stick)

Im Bootmenü die Option Boot Arch Linux (x86_64) wählen (mein System ist 64‑bit).

Erinnert ihr euch an /arch/setup? Das gibt es nicht mehr. Seit dem Juli‑Image nutzt Arch statt AIF ein paar Installationsskripte. Man landet direkt in einer Shell.

Partitionierung

Empfohlen ist GPT. Vorteile gegenüber MBR: Festplatten > 2 TB und mehr als 4 Primärpartitionen.

Ich hatte zuvor GPT, habe aber für meinen Fall entschieden, bei MBR zu bleiben: Ich brauche maximal 4 Primärpartitionen, meine Platten sind ≤ 2 TB, und mein Board nutzt BIOS, nicht UEFI. Letzteres ist für Dual‑Boot mit Windows besonders wichtig.

→ Wenn deine Partitions‑Tabelle GPT ist:

root@archiso ~ # cgdisk /dev/sda

Hinweis: Bei BIOS + GPT braucht man eine kleine BIOS‑Boot‑Partition (mind. 31 KiB, empfohlen 2 MB) für GRUB2s core.img (mehr Infos).

→ Wenn deine Partitions‑Tabelle MBR ist (mein Fall):

root@archiso ~ # cfdisk /dev/sda
  • Ausgangszustand:

    Disk Drive: /dev/sda
    Size: 500.1 GiB
    
    Part Type: Pri/Log
    FS Type: Free Space
    Size (MB): 500107.87
    
  • 50 GB‑Partition für ein zweites OS:

    [ New ] » [Primary] » Size (in MB): 50G » [Beginning] » [ Type ] » Enter filesystem type: 86

  • Partition für /boot:

    [ New ] » [Logical] » Size (in MB): 100 » [Beginning] » [ Type ] » Enter filesystem type: 83

    100 MB reserviert; ~50 MB hätten auch gereicht.

  • Partition für LUKS (ich nutze LVM on LUKS):

    [ New ] » [Logical] » Size (in MB): 450007.68 » [Beginning] » [ Type ] » Enter filesystem type: 8E

Änderungen schreiben: [ Write ] » "yes" » [ Quit ] und mit fdisk -l prüfen.

Shredding

Zur Sicherheit die LUKS‑Partition mit Zufallsdaten füllen:

root@archiso ~ # badblocks -c 10240 -wsvt random /dev/sda3

oder

root@archiso ~ # dd if=/dev/urandom of=/dev/sda3 bs=4096

Hinweis: Das dauert einige Stunden.

Verschlüsselung: dm‑crypt / LUKS

root@archiso ~ # cryptsetup -c <cipher> -y -s <key size> luksFormat /dev/<partition name>

Wir verwenden AES im XTS‑Modus mit 512 Bit. Das ist sehr sicher und brachte bei mir keinen merklichen Leistungseinbruch:

# modprobe dm_mod
root@archiso ~ # cryptsetup -c aes-xts-plain -y -s 512 luksFormat /dev/sda3

Passphrase eingeben. Auch die Länge der Passphrase ist wichtig für die Sicherheit.

Mit cryptsetup luksDump /dev/sda3 prüfen.

Partition entsperren

root@archiso ~ # cryptsetup luksOpen /dev/sda3 arch-luks
Enter passphrase for /dev/sda3:

LVM anlegen

Physical Volume

root@archiso ~ # pvcreate /dev/mapper/arch-luks
  Physical volume "/dev/mapper/arch-luks" successfully created
root@archiso ~ # pvdisplay

Volume Group

root@archiso ~ # vgcreate vg_arch /dev/mapper/arch-luks
  Volume group "vg_arch" successfully created
root@archiso ~ # vgdisplay

Logical Volumes

  • LV für /:

    root@archiso ~ # lvcreate -L 25G vg_arch -n root
      Logical volume "root" created
    
  • LV für /var:

    Unüblich, kann aber mit einem FS für viele kleine Dateien (z. B. ReiserFS) die Performance erhöhen.

    root@archiso ~ # lvcreate -L 15G vg_arch -n var
      Logical volume "var" created
    
  • LV für swap:

    root@archiso ~ # lvcreate -C y -L 4G vg_arch -n swap
      Logical volume "swap" created
    
  • LV für /home – am Ende 25 GB frei lassen:

    root@archiso ~ # lvcreate -L 350G vg_arch -n home
      Logical volume "home" created
    

    oder, wenn späteres Resizing ausgeschlossen ist:

    root@archiso ~ # lvcreate -l +100%FREE vg_arch -n home
      Logical volume "home" created
    
  • Mit lvdisplay prüfen.

Partitionen formatieren

root@archiso ~ # mkfs.ext2 -L boot /dev/sda2
root@archiso ~ # mkfs.btrfs -L root /dev/vg_arch/root
root@archiso ~ # mkfs.ext4 -L var  /dev/vg_arch/var
root@archiso ~ # mkfs.ext4 -L home /dev/vg_arch/home
root@archiso ~ # mkswap -L swap /dev/vg_arch/swap

Speicherplatz sparen

root@archiso ~ # tune2fs -m 1.0 /dev/vg_arch/var
root@archiso ~ # tune2fs -m 0.0 /dev/vg_arch/home

Partitionen einhängen

root@archiso ~ # mount /dev/vg_arch/root /mnt
root@archiso ~ # mkdir /mnt/{boot,home,var}
root@archiso ~ # mount /dev/vg_arch/var /mnt/var
root@archiso ~ # mount /dev/vg_arch/home /mnt/home
root@archiso ~ # mount /dev/sda2 /mnt/boot
root@archiso ~ # swapon /dev/vg_arch/swap

Mit dem Internet verbinden

  • WLAN

    Wenn kein Kabel verfügbar ist, per WLAN verbinden:

    root@archiso ~ # wifi-menu wlan0
    
  • Kabel

    Per Kabel anschließen:

    root@archiso ~ # ip link set eth0 up #(entspricht ifconfig eth0 up)
    root@archiso ~ # dhcpcd eth0
    

Basissystem installieren

Zuerst mit date prüfen, ob die Systemzeit stimmt (wichtig für PGP‑Schlüsselimporte).

Falls nicht, mit timedatectl korrigieren. UTC verwenden. Beispiel:

timedatectl set-time "2013-01-30 18:00:00"

Pakete mit pacstrap installieren:

root@archiso ~ # pacstrap /mnt base{,-devel}
Total Download Size: 154.83 MiB
Total Installed Size: 579.00 MiB

Bootloader installieren (grub2)

root@archiso ~ # pacstrap /mnt grub-bios

Hinweis: grub-bios ist für BIOS; bei UEFI grub-efi-x86_64 verwenden.

/etc/fstab generieren

root@archiso ~ # genfstab -U -p /mnt >> /mnt/etc/fstab

Prüfen, ob fstab korrekt ist; -U nutzt UUIDs.

In das installierte System chrooten

root@archiso ~ # arch-chroot /mnt

Gute Gelegenheit, vim zu installieren; ich nehme gvim, weil mit „+xterm_clipboard“ gebaut:

root@archiso ~ # pacman -S gvim

systemd vs. SysV

Es wird diskutiert, ob die Umstellung auf systemd gut ist oder nicht.

Auf Hacker News sieht man viel Unzufriedenheit; wenn aber alles so funktioniert, wie Lennart Poettering in einem Vortrag erklärte, und die im Forum aufgezählten Vorteile eintreten, war der Umstieg sinnvoll.

Wie auch immer – wenn die Devs ohnehin umstellen, ist es klug, sich direkt daran zu gewöhnen. Ich installiere daher ohne rc.conf, nur mit systemd.

Hinweis: Lege die in den nächsten Schritten referenzierten Dateien an, falls sie fehlen.

Locale

In /etc/locale.gen en_US.UTF-8 UTF-8 und pt_BR.UTF-8 UTF-8 aktivieren; dann als root locale-gen ausführen.

/etc/locale.conf anlegen, setzt die Variable LANG:

LANG=en_US.UTF-8

Tastaturbelegung und Schrift

In /usr/share/kbd/keymaps/i386/qwerty/ das passende Keymap‑File finden und mit loadkeys testen. Beispiele:

  • PT‑BR: loadkeys br-abnt2
  • EN‑US: loadkeys us-acentos
  • EN‑UK: loadkeys uk

In /usr/share/kbd/consolefonts/ eine Konsole‑Schrift auswählen und mit setfont testen. Beispiele:

  • Terminus: setfont Lat2-Terminus16
  • Lat9w: setfont lat9w-16

Einstellungen dauerhaft in /etc/vconsole.conf:

KEYMAP=us-acentos
FONT=Lat2-Terminus16

FONT_MAP gibt es auch, ist aber nicht erforderlich.

Zeitzone

Im Verzeichnis /usr/share/zoneinfo/ Region/Unterregion wählen; bei mir /usr/share/zoneinfo/America/Sao_Paulo.

/etc/localtime via Symlink setzen:

sh-4.2# ln -s /usr/share/zoneinfo/America/Sao_Paulo /etc/localtime

Frage: Was ist aus /etc/timezone geworden?

Uhr

/etc/adjtime mit hwclock erzeugen – Empfehlung: UTC.

sh-4.2# hwclock --systohc --utc

Zur Online‑Synchronisation: ntpd -qg && hwclock -w als root ausführen.

Host

/etc/hostname mit deinem Hostnamen füllen:

sh-4.2# echo "acer" > /etc/hostname

Offenbar muss /etc/hosts nach diesem Schritt nicht mehr angepasst werden.

Netzwerk

Für WLAN die nötigen Pakete installieren (und ggf. Firmware):

sh-4.2# pacman -S wireless_tools wpa_supplicant wpa_actiond dialog

Automatisches WLAN aktivieren:

sh-4.2# systemctl enable net-auto-wireless.service

Für Kabelnetz ifplugd verwenden und automatisches Verbinden beim Einstecken aktivieren:

sh-4.2# systemctl enable net-auto-wired.service

HOOKS (initramfs)

In /etc/mkinitcpio.conf in der HOOKS‑Zeile encrypt, lvm2 und resume vor filesystems einfügen (Reihenfolge wichtig). resume muss nach lvm2 kommen:

HOOKS="base udev autodetect modconf block encrypt lvm2 resume filesystems usbinput fsck"

Dann mkinitcpio -p linux ausführen.

GRUB‑Konfiguration

sh-4.2# grub-install --target=i386-pc --recheck --debug /dev/sda
sh-4.2# cp /usr/share/locale/en\@quot/LC_MESSAGES/grub.mo /boot/grub/locale/en.mo

/etc/default/grub bearbeiten:

GRUB_CMDLINE_LINUX="root=/dev/mapper/vg_arch-root cryptdevice=/dev/sda3:arch-luks resume=/dev/mapper/vg_arch-swap"

Optional ein Passwort setzen, um Änderungen an GRUB zu verhindern. Output in eine Datei umleiten und zweimal die Passphrase eingeben:

sh-4.2# grub-mkpasswd-pbkdf2 > hash

Die Datei enthält eine ~256‑Zeichen‑Zeile wie grub.pbkdf2.sha512.10000.FEDCBA987689…EDCBFEDCBA9876543210123.

Hash kopieren und in /etc/grub.d/00_header ergänzen:

cat << EOF

set superusers="julio"
password_pbkdf2 julio grub.pbkdf2.sha512.10000.FEDCBA987689…EDCBFEDCBA9876543210123

EOF

Konfiguration erzeugen:

sh-4.2# grub-mkconfig -o /boot/grub/grub.cfg

Kernel‑Parameter

Ich entferne gerne quiet aus der linux‑Zeile in /boot/grub/grub.cfg, um beim Booten alles zu sehen.

Root‑Passwort setzen

sh-4.2# passwd

Neu starten

sh-4.2# exit
root@archiso# umount /mnt/{boot,var,home,}
root@archiso# reboot

Beim Neustart fragt GRUB2 nach dem Passwort und LUKS nach der Passphrase für arch-luks.

Nach der Installation

Als root mit dem zuvor gesetzten Passwort anmelden.

Mit dem Internet verbinden

  • Kabelnetz:

    [root@acer ~] dhcpcd eth0
    
  • WLAN:

    [root@acer ~] wifi-menu wlan0
    

Pacman

Das Repo [multilib] aktivieren – in /etc/pacman.conf die folgenden Zeilen auskommentieren:

[multilib]
SigLevel = PackageRequired
Include = /etc/pacman.d/mirrorlist

Und aus Spaß ILoveCandy unter „# Misc options“ hinzufügen 😉.

PGP‑Schlüssel

[root@acer ~]# rm -r /etc/pacman.d/gnupg
[root@acer ~]# pacman-key --init
[root@acer ~]# pacman-key --populate archlinux

Mirrors

/etc/pacman.d/mirrorlist anpassen. Im Vim z. B.: :%s/^[^\#]/\#S/ und anschließend nur ein paar Spiegelserver aktivieren.

Einige Programme installieren

Empfehlungen:

root@acer ~ # pacman -S zsh sudo \
  alsa-utils pulseaudio pulseaudio-alsa pavucontrol paprefs \
  xorg-server xorg-xinit xorg-server-utils xf86-video-intel lib32-intel-dri \
  xf86-input-synaptics xf86-input-wacom libwacom xbindkeys xdotool \
  awesome vicious wmname \
  ttf-dejavu terminus-font ttf-inconsolata artwiz-fonts ttf-symbola \
  feh imagemagick geeqie gimp scrot \
  mpd ncmpcpp mplayer2 kid3 \
  wget chromium firefox flashplugin \
  acpid screen htop ntp \
  python python2 python-pip python2-pip ipython ipython2 bpython bpython2 \
  python2-psycopg2 python2-pygments python2-mechanize python2-imaging \
  python2-beautifulsoup3 python2-beautifulsoup4 pep8-python2 pep8-python3 \
  python2-lxml \
  git mercurial svn ack gdb clang clang-analyzer cppcheck \
  jdk7-openjdk irssi pidgin mutt thunderbird \
  wicd samba openssh sshfs apache php php-apache postgresql pgadmin3 \
  vidalia \
  cups hplip gtranslator \
  qalculate-gtk gnuplot texlive-most xournal \
  libreoffice-{common,pt-BR,calc,writer,impress} stardict \
  rsync mktorrent \
  rxvt-unicode urxvt-perls terminator \
  unrar zip p7zip \
  virtualbox yajl \
  vlock slock xautolock tree wireshark \
  gparted gptfdisk dosfstools ntfsprogs mtools \
  cpupower hdparm hddtemp lm_sensors hwinfo \
  pysolfc \
  ttf-symbola \
  mpdscribble \
  icedtea-web-java7 \
  wine \
  laptop-mode-tools

Das ist eine Liste von Programmen, die ich auf meinem Notebook installiere. Wähle nur, was du brauchst (installiere z. B. nicht die Intel‑Grafiktreiber, wenn du eine Nvidia‑Karte hast).

Sound

ALSA kommt mit dem Arch‑Kernel.

alsamixer öffnen, „Master“ entstummen und Lautstärke erhöhen. Mit speaker-test -c 2 testen. Wenn es funktioniert, die Mixer‑Einstellungen speichern (ggf. prüfen, ob nötig):

[root@acer ~]# alsactl store

Da ich mehrere Soundkarten nutze und Audio über das Netz streame, möchte ich zusätzlich PulseAudio aktiv haben (wurde oben bereits installiert).

Video – X11

Grafikkarte herausfinden:

[root@acer ~]# lspci | grep VGA
00:02.0 VGA compatible controller: Intel Corporation Mobile 4 Series Chipset Integrated Graphics Controller (rev 07)

Die Intel‑Treiber (xf86-video-intel, lib32-intel-dri) habe ich oben bereits installiert.

Passwortsicherheit erhöhen

Bis vor kurzem wurden Passwörter unter Linux in /etc/shadow standardmäßig mit MD5 gespeichert.

MD5 halte ich für zu schwach. Neuere shadow‑Versionen nutzen SHA‑512 mit 5000 Runden – deutlich besser. Wer paranoider ist, kann Algorithmus und Rundenzahl anpassen.

Mein Favorit ist bcrypt (intern Blowfish). Zwar keine reine Hashfunktion, erfüllt aber denselben Zweck: Aus einem Passwort wird ein nicht umkehrbarer String für die Verifikation.

Im pam‑Manual sah ich bcrypt nicht direkt erwähnt. Blowfish wird genannt, ist als symmetrische Verschlüsselung aber reversibel – als Passwort‑Hash ungeeignet.

Darum wähle ich SHA‑512 mit deutlich mehr Runden – ebenso gut wie bcrypt. In /etc/pam.d/passwd:

password    required    pam_unix.so sha512 rounds=65536 shadow nullok minlen=8 retry=3

Neue Nutzer müssen dann mind. 8 Zeichen setzen; Hash via SHA‑512 mit 65536 Runden. Für bestehende Accounts mit passwd neu setzen:

[root@acer ~] passwd
Enter new UNIX password:
Retype new UNIX password:
passwd: password updated successfully

Die Änderung sieht man in /etc/shadow:

[root@acer ~] cat /etc/shadow | grep root

Benutzer anlegen

[root@acer ~]# useradd -m -G wheel -s /bin/zsh julio
[root@acer ~]# chfn julio
[root@acer ~]# passwd julio

Einfacher geht es mit adduser aus dem AUR:

[root@acer ~]# adduser
Login name for new user []: julio
User ID ('UID') [ defaults to next available ]:
Initial group [ users ]:
Additional groups (comma separated) []: audio,lp,optical,storage,video,wheel,games,power,scanner
Home directory [ /home/julio ]:
Shell [ /bin/bash ]: /bin/zsh
Expiry date (YYYY-MM-DD) []:

Sudo

Benutzern der Gruppe wheel erlauben, sudo zu verwenden. visudo ausführen und die Zeile %wheel ALL=(ALL) ALL auskommentieren.

  • Dann mit dem neuen Benutzer einloggen.

Dotfiles, etc.

Oh‑my‑zsh

acer% git clone git://github.com/robbyrussell/oh-my-zsh.git ~/.oh-my-zsh
  • Eigene SSH‑Schlüssel aus dem Backup kopieren

  • Mein Dotfiles‑Repo auf GitHub klonen:

    acer% git clone git@github.com:jbsilva/dotfiles.git
    

Weitere Dotfiles

Jeweilige Dotfiles/Skripte verlinken oder kopieren:

acer% ln -s /home/julio/dotfiles/home/julio/.vim ~/.vim
acer% ln -s /home/julio/dotfiles/home/julio/.vimrc ~/.vimrc
acer% ln -s /home/julio/dotfiles/home/julio/.zshrc ~/.zshrc
acer% ln -s /home/julio/dotfiles/home/julio/.gitconfig ~/.gitconfig
acer% mkdir ~/.config;
acer% ln -s /home/julio/dotfiles/home/julio/.config/awesome ~/.config
acer% ln -s /home/julio/dotfiles/home/julio/.config/sytemd ~/.config
acer% mkdir .mpd; touch database log pid state sticker.sql
acer% ln -s /home/julio/dotfiles/home/julio/.mpd/mpd.conf ~/.mpd
acer% ln -s /home/julio/dotfiles/home/julio/.mpd/playlists ~/.mpd
acer% mkdir .ncmpcpp
acer% ln -s /home/julio/dotfiles/home/julio/.ncmpcpp/config ~/.ncmpcpp
acer% ln -s /home/julio/dotfiles/home/julio/.xdefaults ~/.xdefaults
acer% ln -s /home/julio/dotfiles/home/julio/.xdefaults/Xdefaults ~/.Xdefaults
acer% rm .xinitrc; ln -s /home/julio/dotfiles/home/julio/.xinitrc

Fertig! Das System ist konfiguriert. Grafische Oberfläche mit startx starten.


AUR und Yaourt/Packer

Yaourt oder Packer (eins von beidem) installieren, um AUR‑Pakete bequemer zu bauen.

  • Yaourt:

    julio@acer ~> wget https://aur.archlinux.org/packages/pa/package-query/package-query.tar.gz
    julio@acer ~> tar xvfz package-query.tar.gz; cd package-query
    julio@acer ~/package-query> makepkg
    julio@acer ~/package-query> sudo pacman -U package-query-1.0.1-1-x86_64.pkg.tar.xz
    
    julio@acer ~> wget https://aur.archlinux.org/packages/ya/yaourt/yaourt.tar.gz
    julio@acer ~> tar xvfz yaourt.tar.gz; cd yaourt
    julio@acer ~/yaourt> makepkg
    julio@acer ~/yaourt> sudo pacman -U yaourt-1.1-1-any.pkg.tar.xz
    
  • Packer:

    Ich nutze Packer erst seit kurzem; scheint schneller und problemloser als Yaourt zu sein.

    julio@acer ~> wget https://aur.archlinux.org/packages/pa/packer/packer.tar.gz
    julio@acer ~> tar xvfz packer.tar.gz; cd packer; makepkg
    julio@acer ~/packer> sudo pacman -U packer-20121228-1-any.pkg.tar.xz
    

Einige AUR‑Programme installieren

julio@acer ~> for p in {tofrodos,dropbox,urxvt-keyboard-select,urxvt-clipboard,rtorrent-pyro-git,otf-ipafont,mod_scgi,django-git,flexget,xtrlock,tor-browser-en}; do packer $p; done

Weitere Programme

  • rutorrent per svn installieren

Befehl, um die Volume Group zu aktivieren: vgchange -a y vg_arch

Samba

Samba‑Benutzer anlegen

julio@acer ~> sudo useradd guest
julio@acer ~> sudo pdbedit -a -u julio
julio@acer ~> sudo pdbedit -a -u guest

Daemon mit systemctl starten

julio@acer ~> sudo systemctl start smbd nmbd

Freigaben auflisten

Auf anderen Rechnern im Netz die Freigaben so listen:

julio@acer ~> sudo smbclient -L 192.168.0.2 -U%

Von anderen Rechnern zugreifen

sudo mount -t cifs //192.168.0.2/acer /media/acer -o user=guest,password=senha_guest,workgroup=GRUPO,ip=192.168.0.2

Oder besser einen Eintrag in /etc/fstab:

//192.168.0.2/musicas   /media/rede   cifs   noauto,credentials=/etc/samba/smbcred   0 0

Die Datei /etc/samba/smbcred sieht z. B. so aus:

username=guest
password=senha_guest
workgroup=GRUPO
ip=192.168.0.2

Weitere Empfehlungen

BIOS mit Passwort schützen – erhöht die Sicherheit

LUKS‑Header sichern

Ich kenne Fälle, in denen Bad Blocks am Partitionsanfang den Zugriff verhinderten. Mit einem Backup des LUKS‑Headers hätte man evtl. noch Daten retten können.

julio@acer ~> sudo cryptsetup luksHeaderBackup /dev/sda3 --header-backup-file /media/externo/acer-luks_header.img

Cron

julio@acer ~> sudo systemctl enable cronie

Fork Bombs vorbeugen

In /etc/security/limits.conf folgende Zeile ergänzen:

julio           hard    nproc           4000

(ersetze julio durch deinen Benutzernamen)


Julio Batista Silva
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